Salzburger Weihnachtsessen, Bachlkoch aus dem Pinzgau
Zuletzt aktualisiert am 5. November 2021 um 19:16
Als traditionelles Weihnachtsessen kennt man in Salzburg und dem gesamten Bundesland eine klassische Rindsuppe mit Mettenwürstel. Diese Würstelsorte ist ungebrüht, besteht größtenteils aus Kalbfleisch und wird auch nur zu Weihnachtszeit hergestellt und angeboten. Man erhält sie in jeder Metzgerei und auch in gut ausgestatteten Lebensmittelmärkten. Man serviert die Mettenwürstel in einer kräftigen Suppe mit Gemüse und feinen Nudeln.
Weihnachtsessen aus dem Salzburger Pinzgau
Durch Zufall bin ich vor einigen Tagen im regionalen Fernsehen auf ein weiteres Salzburger Traditionsessen zur Weihnachtszeit gestoßen. Das Bachlkoch. Bei meinen weiteren Recherchen habe ich herausgefunden, dass diese sehr einfache Speise auch heute noch im Pinzgau, dem größten Bezirk im Salzburger Innergebirg, noch sehr häufig am 24. Dezember auf den Mittagstisch kommt. Diese Speise stammt noch aus Zeiten, in denen mit einfachen, regionalen Zutaten ein sättigendes Gericht gekocht wurde.
Was mir persönlich gut gefällt, das Bachlkoch entspricht genau meinen Essbedürfnissen, weich, geschmeidig und barrierefrei. Es eignet sich wunderbar auch unter dem Jahr als schnelle Süßspeise. Wieder einmal zeigt sich, dass viele alte Rezepte darauf hinweisen, dass Menschen in früheren Zeiten schlechtes Zahnmaterial hatten, was dazu führte, dass viele Speisen sehr weich waren. Das habe ich immer wieder in alten Kochbüchern entdeckt.
Woher kommt der Ausdruck Bachlkoch? Ein Erklärungsversuch.
Woher der Ausdruck Bachlkoch stammt konnte ich nicht fundiert recherchieren. An manchen Orten nennt man es auch Bachekoch. Beides hat nichts mit Bach oder backen zu tun. Ein Hinweis ist, dass der 24. Dezember auch Bachltag genannt wird. Von da stammt der Begriff Percht, und die Perchten stellen einen Bezug auf die Rauhnächte her.
Pinzgauer Bachlkoch
Zutaten
- 1 l Milch
- 80 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 4 EL Honig
Anleitungen
- Milch etwas salzen und erhitzen bis sie kocht.
- Mehl durch ein Sieb einstreuen und gut mit einem Schneebesen einrühren bis eine dickliche Creme entsteht.
- Einmal kurz aufkochen und vom Herd nehmen.
- Honig mit Wasser erwärmen und über das Koch gießen.
- Traditionell isst man die Speise gemeinsam aus der Pfanne.
Toettchen
Dezember 19, 2014Ein interessantes Gericht, dass ich bisher auch nicht kannte. Offensichtlich wird es auch nur regional gegessen. Und der Name – bachl steht da schon alleine gegenüber etliche Gerichten die den Zusatz bachan habe, der von "backen" kommt.
Sarah Maria
Dezember 19, 2014Davon habe ich bis gerade eben auch noch nie etwas gehört – ich komme aber auch nicht einmal annähernd aus der Salzburger Region. 😉
Klingt aber auf jeden Fall lecker und schnell gemacht. Ich glaube das probiere ich einfach mal aus. Danke.
Liebe Grüße zu dir,
Sarah Maria
Claudia Braunstein
Dezember 19, 2014Hallo Toettchen, ich hab jetzt doch noch ein wenig geforscht. Dieses Gericht ist ja sehr regional, es stammt aus dem Pinzgau, wie bereits erwähnt. Es nennt sich auch Bachekoch. Allerdings hat es offenbar weder mit backen noch mit einem Bach zu tun. Der 24. Dezember nennt sich auch Bachltag, und da stammt die Bezeichnung vom Begriff Percht ab, der wiederum auf die Rauhnächte hinweist. Ich finde solche Sprachforschungen immer sehr interessant. . Bachn stand auch auf meiner gedanklichen Liste. Aber der 24. 12. war eindeutig nie ein Backtag im ländlichen Raum. Das sind jetzt meine neuesten Infos. Liebe Grüße aus der Stadt Salzburg, besinnliche Feiertage, Claudia
Claudia Braunstein
Dezember 19, 2014Hallo Sarah Maria, ich muss gestehen, dass ich auch als Salzburgerin dieses Gericht bis vor ein paar Tagen auch nicht kannte. Für mich ist diese Speise halt besonders interessant, weil sie so geschmeidig ist. Besinnliche Feiertage wünsch ich dir, Claudia
Evy
Januar 6, 2015Das ist ja interessant! Ich hab mal ein Buch gelesen, dass 'Innergebirg' heißt 🙂
Claudia Braunstein
Januar 9, 2015Das Buch ist vom Roland Reitmair, wenn ich mich richtig erinnere. Liebe Grüße, Claudia